Montag, 3. August 2009

Der „Schwarze Tod“ - So verbreitet sich die Pest

Die Pest tritt in verschiedenen Formen auf, die alle von dem Bakterium Yersinia pestis ausgelöst werden.

• Bei der Lungenpest gerät das Bakterium mit feinen Tröpfchen aus der Atemluft von Mensch zu Mensch. Sie verläuft fast immer tödlich. Schon nach 24 Stunden kann der Tod eintreten. Eine Pestepidemie in China um 1910 soll 60 000 Menschen das Leben gekostet haben.

Derzeit wütet die Lungenpest im Nordwesten Chinas: Zwei Menschen sind bereits gestorben, 10 000 stehen unter Quarantäne.

• Die Pestsepsis entsteht, wenn der Erreger in die Blutbahn gerät. Es kommt zu Fieber, Lethargie, Verwirrtheit, Milz- und Lebervergrößerungen sowie Nierenversagen. Sie ist unbehandelt fast immer tödlich.

• Die Beulenpest wird durch den Stich eines infizierten Flohs übertragen. Auch bei direktem Kontakt mit infizierten Nagern kann es zu einer Infektion kommen. 50 Prozent der Beulenpestfälle enden tödlich, wenn keine Behandlung erfolgt. Bei schlechter Hygiene kann das Bakterium schnell große Menschenmengen infizieren. So brachte es im Mittelalter den „Schwarzen Tod“.

Zwischen 1347 und 1353 starben schätzungsweise 25 Millionen Menschen in Europa – etwa ein Drittel der Bevölkerung – an der Pest.

Die Weltgesundheitsorganisation berichtet jährlich von weltweit etwa 1000 bis 3000 Fällen.

Demnach gibt es derzeit folgende Risikogebiete: Südwesten der USA, Mittel- und Südamerika, Afrika (Kongo, Madagaskar, Tansania), Asien (Russland, Kasachstan, China, Indien, Vietnam).

Bei schneller Diagnose lassen sich die Pestkeime mit Antibiotika bekämpfen.


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